Vertrauen auf vier Pfoten: Was wir von unserem Hund lernen können – und warum es manchmal so verdammt schwer ist

Vertrauen. Ein kleines Wort mit großen Folgen. Wir reden ständig darüber, wir sehnen uns danach, wir verlieren es, wir kämpfen dafür. Aber was bedeutet Vertrauen eigentlich? Ist es das Gefühl, dass alles schon irgendwie gut gehen wird? Oder das naive Glauben, dass die Menschen um uns herum schon wissen, was sie tun? Oder, und das ist mein persönlicher Favorit, einfach die tiefe Überzeugung, dass der Kellner in deinem Lieblingscafé auch beim hundertsten Besuch deinen Namen nicht vergessen wird.

Und dann ist da unser Hund, Money. Ein kleiner chinesischer Schopfhund, der aussieht wie eine Mischung aus einem zerzausten Pudel und einem Yeti im Mini-Format. Money hat dieses eine besondere Talent, das uns Menschen oft so schwerfällt: Er vertraut. Einfach so, bedingungslos und ohne groß darüber nachzudenken. Wie macht er das nur?

a dog on a leash on a beach
a dog sitting on a beach

Vertrauen, ohne einen Masterplan zu haben

Stell dir vor: Money sitzt im Van, sein Kopf auf meinen Knien, während wir durch die Berge von Georgien tuckern. Ich könnte ihn mitten in die Antarktis fahren oder in einen städtischen Dschungel wie Berlin. Er hat keine Ahnung, wohin es geht, und ehrlich gesagt, habe ich das manchmal auch nicht. Aber Money? Der vertraut einfach. Warum? Weil er nicht ständig darüber nachdenkt, ob ich auch wirklich die richtige Route eingeschlagen habe oder ob ich eventuell das Navi nicht richtig gelesen habe.

Money macht sich keine Sorgen, ob ich die richtigen Entscheidungen treffe. Er fragt nicht nach dem „Warum“ und schon gar nicht nach dem „Was wäre, wenn…“. Er vertraut einfach darauf, dass alles gut wird, solange er bei uns ist. Und das ist vielleicht die Lektion Nummer eins in Sachen Vertrauen: Lass die ewigen Fragen, lass die Zweifel – und entspann dich einfach mal.

a city with red roofs and a body of water

Vertrauen – ohne Netz und doppelten Boden

Money ist der beste Beweis dafür, dass Vertrauen nicht kalkulierbar ist. Er rechnet nicht aus, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir heute Abend ein gemütliches Plätzchen zum Übernachten finden oder ob wir in einer Pfütze schlafen müssen. Nein, er vertraut einfach darauf, dass wir das Beste für ihn wollen. Bedingungslos. Ohne Netz und doppelten Boden.

Wenn ich ihn frage: „Money, glaubst du, dass wir das hinbekommen?“ Da blickt er mich mit seinen großen braunen Augen an, wedelt ein bisschen mit dem Schwanz und denkt sich wahrscheinlich: „Warum fragst du? Natürlich!“ Das Vertrauen eines Hundes kennt keine Statistiken, keine Hochrechnungen, keine Absicherungen. Es ist einfach da, frei und bedingungslos. Warum können wir Menschen das nicht auch?

Selbstvertrauen: Das Vertrauen in sich selbst ist der Anfang von allem

Da ist sie, die große Wahrheit, die sich in diesen treuen Hundeaugen widerspiegelt: Wie innen, so außen. Wenn du dir selbst nicht vertraust, wie um alles in der Welt willst du anderen vertrauen? Das Vertrauen zu uns selbst ist die Basis für alles. Wenn wir ständig an uns zweifeln, wie soll dann jemals Vertrauen in unsere Beziehungen, in unsere Entscheidungen oder unsere Zukunft aufkommen?

Money lehrt uns das jeden Tag. Er zweifelt nicht an seiner Fähigkeit, mit uns durch dick und dünn zu gehen. Er stellt sich nicht ständig die Frage, ob er der richtige Hund für uns ist oder ob er die Dinge „richtig“ macht. Er ist einfach da, im Moment, ohne ständig über das „Was wäre, wenn…“ nachzudenken. Das ist wahres Selbstvertrauen – ein Vertrauen, das sich nicht ständig in Frage stellt.

Vertrauen ohne Erwartungen – die Freiheit, loszulassen

Und hier kommt der vielleicht wichtigste Punkt: Vertrauen bedeutet, loszulassen. Money erwartet nicht, dass wir immer alles richtig machen. Er vertraut einfach, weil er nichts erwartet. Keine Liste, keine Checkpunkte, keine Bedingung. Er weiß, dass wir manchmal Fehler machen, dass wir auch nicht immer alles unter Kontrolle haben – und trotzdem vertraut er uns.

Er vertraut darauf, dass wir zurückkommen, wenn wir ihn mal kurz alleine lassen. Er vertraut darauf, dass es auch etwas anderes als Trockenfutter gibt (wobei er sich da manchmal nicht so sicher ist). Er vertraut darauf, dass wir ihn nicht enttäuschen – selbst wenn wir es tun. Und das ist die Kunst: Vertrauen zu haben, ohne Erwartungen, ohne Bedingungen. Es ist das Vertrauen in das Leben selbst, in den Fluss der Dinge.

Was wir Menschen lernen können – Vertrauen ist der Schlüssel zu allem

Jetzt mal ehrlich: Warum fällt uns das so schwer? Warum müssen wir immer alles bis ins Detail wissen, absichern und dann noch absichern, was wir abgesichert haben? Warum glauben wir nicht einfach daran, dass alles gut wird? Dass wir auf dieser Reise, sei es im Van durch die Berge oder im Alltag, irgendwie unseren Weg finden?

Vielleicht sollten wir öfter wie Money sein: Keine ständige Sorge darüber, was kommt, sondern einfach den Moment genießen. Vertrauen, dass das Leben uns führt. Vertrauen darauf, dass wir die richtigen Menschen an unserer Seite haben – und dass wir, selbst wenn es mal nicht so läuft, wie wir dachten, immer noch an uns selbst glauben können.

Vertrauen – eine tägliche Praxis

Vertrauen ist keine einmalige Entscheidung. Es ist eine tägliche Praxis. Jeden Tag aufs Neue müssen wir uns entscheiden, ob wir vertrauen oder ob wir zweifeln. Und ja, manchmal entscheiden wir uns für den Zweifel. Aber dann kommt wieder dieser Moment, in dem Money uns anstupst und uns mit einem Blick ansieht, der sagt: „Was soll der Quatsch? Einfach machen.“

Vertrau dir selbst – der Rest kommt von allein

Also, warum nicht heute mal wieder vertrauen? Dir selbst, dem Weg, den du gehst, und den Menschen und Hunden, die dich begleiten. Vertrauen bedeutet nicht, dass alles immer perfekt ist. Es bedeutet, dass du weißt, dass es okay ist, wenn es nicht perfekt ist. Dass du immer wieder aufstehst, dass du lernst und dass du weitermachst.

Und wer weiß – vielleicht lernen wir ja doch alle noch, wie Money zu sein: Ein bisschen verrückt, ein bisschen mutig, und vor allem voller Vertrauen.

a dog with long hair on a leash

Was bedeutet Vertrauen für dich?

Teile deine Gedanken in den Kommentaren und lass uns wissen, wie du es schaffst, zu vertrauen – ob auf vier Pfoten oder auf zwei Beinen. 🐾