Ein erster Stopp: Der Rilke-Weg und eine Belohnung für den Dicken

Die Fahrt nach Triest verläuft ohne Probleme, und als Belohnung für die zuverlässige Reiseleistung bekommt unser Camper – liebevoll „der Dicke“ genannt – eine wohlverdiente Wäsche. Bevor wir Triest erreichen, halten wir am Rilke-Weg an, einem wunderschönen Wanderweg entlang der Steilküste. Die Aussicht auf das Meer und die Klippen ist grandios und bietet uns den perfekten ersten Eindruck von der Küstenregion.

a city with red roofs and a body of water

Ein erster Kulturschock in Triest: Der Stadtverkehr

In Triest angekommen, wird uns schnell klar, dass die Stadt mit einem Camper eine Herausforderung ist. Einbahnstraßen, Gassen nur für Busse, wild parkende Autos und Roller – die Stadt bietet eine wahre Prüfung für jedes große Fahrzeug. In einer besonders engen Kurve hilft uns die typisch italienische Hilfsbereitschaft: Als ein parkender Roller im Weg steht, greifen sofort einige Passanten ein, schieben ihn zur Seite und winken uns durch. Willkommen in Italien!

Unser Stellplatz liegt auf einem Berg beim San Giusto, erreichbar über typisch italienische, enge und steile Straßen. Oben angekommen werden wir für die Fahrt belohnt: Der Ausblick über das abendliche, beleuchtete Triest ist grandios und macht die Anfahrt definitiv wett.

Eine Stadt voller Geschichte: Von der Antike bis zur Moderne

Triest hat eine lange und faszinierende Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Einst Teil des Römischen Reiches, finden sich heute noch Überreste wie das beeindruckende Amphitheater mitten in der Stadt. Später war Triest unter österreichischer Herrschaft, und diese Einflüsse sind bis heute in der Architektur sichtbar – die Mischung aus österreichisch-ungarischem und italienischem Stil gibt der Stadt einen einzigartigen Charme und macht sie zu einem kulturellen Schmelztiegel.

a statue of a man on a building

Ein Spaziergang voller Überraschungen: Kirchenkunst und Cappo

Am nächsten Morgen macht Tanja mit Money einen kleinen Spaziergang und entdeckt einen Café-Stand mit traumhafter Aussicht. Die perfekte Kulisse für unseren ersten „Cappo“ – wie die Triester ihren Cappuccino nennen. Auf dem Weg dorthin bestaunen wir zahlreiche historische Gebäude und eine unscheinbare Kirche, die uns besonders überrascht: Sie ist schlicht, aber die Kunstwerke im Inneren sind atemberaubend und zeigen eine Tiefe, die wir so noch nie gesehen haben. Ein echtes Juwel!

a spiral staircase with concrete steps
a dark hallway with light coming through the walls
a rusted metal sign on the ground
a graffiti painting of a person with wings
a spiral staircase with concrete steps
a rusted metal sign on the ground

Die Stadt erleben: Vom Amphitheater zum größten Platz mit Meerblick

Nach einem starken Cappo geht es hinab in die Stadt. Ein Aufzug bringt uns vom San Giusto hinunter ins bunte Treiben von Triest. Die Stadt ist ein wahrer Schmelztiegel aus Geschichte und Moderne. Wir schlendern am Amphitheater vorbei und hinein ins Herz der Stadt, wo elegante Gebäude im Wiener Stil, Straßenmusiker und Statuen das Stadtbild prägen.

Triest ist nicht nur voller Cafés, sondern hat auch den größten Platz Europas mit freiem Blick aufs Meer: die Piazza Unità d’Italia. Die Aussicht ist spektakulär, und es fällt schwer, alles in sich aufzunehmen – zu groß ist die Fülle an Eindrücken. An jeder Ecke locken Cafés, in denen sich Menschen aus allen Schichten treffen, vom hippen Studenten bis zum Rentner in Jogginghose. Die Stadt lebt – und der Cappo fließt in Strömen.

a road with a fence and buildings on a hill
a body of water with trees and fog

Fast Food auf italienisch: Genuss trifft auf Stil

Mittags finden wir ein Fast-Food-Restaurant in einer schmalen Seitengasse zwischen Antiquitäten- und Kunstläden. Doch Fast Food in Triest ist nicht gleich Fast Food. Tanja wählt einen frischen Salat, Micha eine aromatische Reisschale – alles frisch, aromatisch und besser als manches „Gourmet“-Essen anderswo. Auch hier überrascht Triest uns mit Geschmack und Qualität.

Vertrauen und Tradition: Einkaufen im italienischen Stil

Bemerkenswert ist das Vertrauen, das in Triest wie überall in Italien herrscht: Selbst zur Mittagspause, wenn die Geschäfte geschlossen sind, bleiben vor den Läden Tische mit Waren und Kässchen für das Geld stehen. Man nimmt sich, was man braucht, und wirft das Geld einfach ein – eine schöne Tradition und ein Zeichen für das Vertrauen und die Gemeinschaft hier.

a road with a fence and buildings on a hill

Sonnenuntergang an der Mole und Straßenmusik im Abendlicht

Abends schlendern wir zur Mole und genießen die untergehende Sonne über dem Mittelmeer. Die Stadtlichter gehen an, und Triest verwandelt sich in ein leuchtendes, fast magisches Panorama. Die beleuchteten Fassaden heben die Pracht der historischen Gebäude noch mehr hervor, und wir sind beeindruckt von der Schönheit der Stadt im Abendlicht. Der gleiche Straßenmusiker, der uns beim Ankommen begrüßt hat, spielt immer noch, und seine Gitarrenklänge begleiten uns zurück zum Aufzug, der uns wieder zum Camper bringt.

a spiral staircase with concrete steps
a dark hallway with light coming through the walls
a rusted metal sign on the ground
a graffiti painting of a person with wings
a group of houses with red roofs

Eine letzte Runde mit Money: Historische Grabsteine und viele Gerüche

Zum Abschluss des Tages machen wir noch einen Spaziergang mit Money. Die Straße auf unserem Berg ist von alten Grabsteinen und Gedenktafeln gesäumt – ein Bild, das die Faszination und Tiefe der Stadt nochmal unterstreicht. Und Money ist im Schnüffelparadies: Dank der vielen italienischen Hunde ist jede Ecke voller Gerüche und Spuren.

Triest ist eine Stadt, die all unsere Erwartungen übertroffen hat. So viele Eindrücke, so viel Geschichte und zugleich so viel Lebensfreude und Stil – das alles in einer einzigen Stadt. Es ist schwierig, all die Eindrücke in Worte zu fassen, aber sicher ist: Triest muss man erlebt haben, um die wahre Magie zu spüren.

Hast du Triest schon erlebt?

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„Triest – Geschichte und Kultur.“ wikipedia. Link zur Quelle