Flexibilität im Vanlife: Wie Innen, So Außen – Ein Roadtrip nach Split
Du kennst das: Das Leben unterwegs bringt ständig neue Überraschungen. Manchmal ist es der plötzliche Wetterumschwung, manchmal eine unerwartete Straßensperre. Und dann gibt es die Momente, in denen dir klar wird, dass Flexibilität nicht nur eine Frage des äußeren Rahmens ist, sondern auch deines Geistes. Denn egal wie sehr du deinen Roadtrip planst – die Realität hält immer ein paar Überraschungen für dich bereit. Willkommen in unserem Leben im Van, wo „Flexibilität“ mehr ist als nur ein Wort.
Unsere Reise beginnt an der Küste Kroatiens, entlang des glitzernden Mittelmeers. Die Sonne scheint, die Kakteen am Straßenrand wirken wie grüne Farbtupfer, und die Orangenbäume tragen ihre leuchtenden Früchte zur Schau. Auf den ersten Blick ein Postkartenidyll – bis sich die Straße plötzlich in eine Serpentine verwandelt. Sie wird schmaler, holpriger. Jede Kurve fühlt sich an, als wären wir in einem riesigen Schüttelshake gefangen – und der Dicke schüttelt sich fleißig mit.
Doch genau das ist der Moment, in dem unser Motto „Wie innen, so außen“ in Aktion tritt. Diese wilde Fahrt durch schroffe Felsen und vorbei an türkisblauem Wasser fordert unsere innere Flexibilität heraus. Wir müssen die Kurven nehmen, wie sie kommen – genauso, wie wir im Leben auf unerwartete Ereignisse reagieren müssen. So wie jetzt, als die Gaswarnleuchte plötzlich blinkt. Die Heizung jammert bereits seit gestern Abend, und obwohl wir uns im sonnigen Süden befinden, ist es nachts so kalt, dass wir uns am liebsten einen Eisbären zum Kuscheln einladen würden.
Ein Tankstopp wird zur ersten Prüfung unserer geistigen Flexibilität. Aufgeben? Umkehren? Pah, nicht mit uns! Wir improvisieren – Gas auffüllen und weiterfahren. Denn Flexibilität heißt auch, Lösungen zu finden, wenn der Plan mal wieder so holprig ist wie diese Straße. Mit jeder weiteren Kurve, die uns wie eine Achterbahnfahrt durchschüttelt, lachen wir mehr über uns selbst. Vielleicht sind wir ja die Verrückten, die genau das lieben.
Dann endlich erreichen wir Split – die Stadt, die stolz zwischen dem Mittelmeer und den Bergen thront. Ihre Altstadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe, und wir sind bereit, uns in die Kultur zu stürzen. Doch plötzlich schreit Micha „Halt!“, weil er ein Werbeschild für einen Baumarkt erspäht. Und wer uns kennt, weiß, dass Micha bei einem Baumarkt genauso strahlt wie ein Kind vor einem Eiswagen. Also machen wir einen kleinen Abstecher. Flexibilität bedeutet eben auch, die Interessen des anderen zu berücksichtigen. Schrauben holen, Camper reparieren – auch das gehört zum Leben unterwegs.
Zurück auf der Straße sehen wir die schneebedeckten Gipfel hinter Split aufragen, und in den Bergen entdecken wir etwas, das aussieht wie eine Burg. „Game of Thrones!“, ruft Tanja begeistert und beginnt sofort, den Himmel nach Drachen abzusuchen. Micha dagegen fühlt sich wie ein furchtloser Ritter, nachdem er den Dicken durch den Schnee hier hochgetrieben hat. Die Straße zur Burg von Klis ist schmal und steil – ein echter Test für den Dicken, aber Micha lässt sich nicht beirren. Flexibilität bedeutet auch, mal Risiken einzugehen und mutig ins Ungewisse zu fahren.
Und siehe da: Der Dicke kämpft sich tapfer durch den Schnee und erreicht die Burg. Oben angekommen, verschlägt es uns den Atem: Die Aussicht auf das Tal, die Stadt und das glitzernde Meer ist einfach phänomenal. Es ist so kalt, dass selbst die Drachen hier sicher einen warmen Pullover brauchen würden. Ein Moment der Ruhe – oder eher des Frieren-Müssens –, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, auch innerlich flexibel zu bleiben, wenn die Bedingungen um uns herum plötzlich arktische Züge annehmen.
Der Wind pfeift uns um die Ohren, und uns wird klar: Flexibilität bedeutet manchmal auch, die Pläne zu ändern. Wir hätten Split gerne noch genauer erkundet, aber das Wetter sagt: „Heute nicht, Freunde!“ Also, auf nach Dubrovnik. Flexibilität heißt, den Mut zu haben, sich an äußere Umstände anzupassen, ohne sich davon entmutigen zu lassen. Statt die Stadt zu erkunden, fahren wir weiter die Küste entlang – und das fühlt sich mindestens genauso richtig an.
In Mutogras füllen wir unseren Wassertank auf. Die kalten Strandduschen? Ein weiteres Beispiel für die Notwendigkeit, sich auf Neues einzustellen – sie sind für den Sommer gedacht, aber im Winter sind sie so einladend wie ein Eisbad. Aber hey, Flexibilität heißt, das Beste aus jeder Situation zu machen, also genießen wir den Tag am Meer, auch wenn die Sonne im Winter eher Deko als Wärmespender ist.
Am Abend finden wir neben einer Werft einen „Schiffsfriedhof“ – alte Wracks, die im letzten Licht des Tages in ein warmes Orange getaucht sind. Ein Bild, das perfekt die Kontraste unserer Reise widerspiegelt: Wellen, die sanft an den Strand rollen, und ein kalter Wind, der uns ins Gesicht bläst. Flexibilität heißt, diese Gegensätze zu akzeptieren – die Schönheit im Unerwarteten zu finden und die innere Ruhe zu bewahren, egal was das Leben einem entgegenwirft.
Wie du Flexibilität im Alltag lernen kannst:
Nun fragst du dich vielleicht: „Wie kann ich diese Flexibilität auch in meinem Alltag kultivieren?“ Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, deine geistige Anpassungsfähigkeit zu trainieren:
- Offen für Veränderungen sein: Lerne, Veränderung als Teil des Lebens zu akzeptieren. Nichts bleibt jemals gleich, und je eher du dich darauf einstellst, desto weniger wirst du von Überraschungen aus der Bahn geworfen. Starre Pläne sind schön, aber es sind oft die ungeplanten Momente, die die besten Geschichten schreiben.
- Bewusst auf Unvorhergesehenes reagieren: Wenn etwas Unerwartetes passiert, halte kurz inne und atme tief durch, bevor du reagierst. Frage dich: „Was ist das Beste, was ich jetzt tun kann?“ Statt in Panik zu geraten, hilft es oft, eine Pause einzulegen und sich neu zu fokussieren.
- Experimentiere mit kleinen Veränderungen: Führe bewusst kleine Veränderungen in deinen Alltag ein. Fahre einen anderen Weg zur Arbeit, probiere eine neue Sportart oder ändere deine Morgenroutine. Diese kleinen Experimente trainieren deine Flexibilität und machen es dir leichter, dich auf größere Veränderungen einzulassen.
- Visualisiere alternative Wege: Wenn du vor einer Herausforderung stehst, stelle dir verschiedene Szenarien und Lösungswege vor. Denke kreativ, und überlege, welche unkonventionellen Ansätze es geben könnte. Diese mentale Übung hilft dir, flexibel zu bleiben, wenn die Dinge nicht wie geplant verlaufen.
- Akzeptiere das Unvollkommene: Flexibilität bedeutet auch, zu akzeptieren, dass nicht alles perfekt laufen muss. Fehler und Rückschläge sind Teil des Wachstumsprozesses. Wenn du lernst, auch Unvollkommenes zu akzeptieren, wirst du weniger gestresst sein und leichter mit Veränderungen umgehen können.
- Praktiziere Achtsamkeit: Achtsamkeit hilft dir, im Moment zu bleiben und nicht an Plänen oder Erwartungen zu hängen. Sie schult deinen Geist, flexibel auf das Hier und Jetzt zu reagieren, anstatt dich von zukünftigen Unsicherheiten oder vergangenen Fehlern blockieren zu lassen.
Pflege eine positive Einstellung: Eine flexible Geisteshaltung erfordert auch, optimistisch zu bleiben und das Gute in jeder Situation zu sehen. Wenn du dich auf das konzentrierst, was du lernen kannst oder was trotz allem gut läuft, wirst du besser in der Lage sein, dich anzupassen.
Warum Flexibilität so wichtig ist: Ein psychologischer Blick
Flexibilität ist nicht nur eine praktische Eigenschaft im Vanlife, sondern eine grundlegende psychologische Fähigkeit. Sie ermöglicht es uns, in neuen und unerwarteten Situationen ruhig zu bleiben, kreative Lösungen zu finden und aus jedem Erlebnis zu lernen. Studien zeigen, dass flexible Menschen weniger gestresst und zufriedener sind, weil sie nicht an starren Vorstellungen festhalten, sondern offen für die Möglichkeiten bleiben, die das Leben ihnen bietet.
Unser Roadtrip entlang der Adriaküste Kroatiens hat uns gelehrt, dass Flexibilität auf vielen Ebenen notwendig ist – von der Wahl der Route bis hin zur Art und Weise, wie wir unsere Tage gestalten. Aber die größte Herausforderung und der größte Gewinn liegen in der inneren Flexibilität: der Fähigkeit, sich mental an das anzupassen, was uns begegnet, und immer das Beste aus jeder Situation zu machen.
Der Weg geht weiter: Was kommt als Nächstes?
Während wir den Dicken durch die engen Straßen und kurvigen Bergpässe lenken, wird uns klar, dass das Abenteuer des Vanlife auch ein Abenteuer des Geistes ist. Wir lernen, flexibel zu bleiben, unsere Pläne zu ändern, wenn das Leben es verlangt, und uns jeder Herausforderung mit einem Lächeln zu stellen. Und das Beste daran? Wir wissen, dass die Reise noch lange nicht zu Ende ist. Die nächste Herausforderung, der nächste unerwartete Moment wartet bereits auf uns – und wir sind bereit, uns auch darauf einzulassen.
Und nun du…
Hattest du im Alltag schon Situationen, in denen du vom gewohnten abgewichen bist und neue Wege beschritten hast? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.