a tall concrete structure with a city in the background

Unsere Reise durch Montenegro führte uns heute nach Nikšić, eine Stadt voller Kontraste. Nach den stillen Momenten im Kloster Ostrog sind wir nun in Montenegros industriellem Herzen angekommen. Und was machen wir als erstes? Wir parken unseren Camper „Dicker“ direkt neben einem Friedhof. Ja, du hast richtig gelesen. Aber hey, wie Tanja schmunzelnd feststellte: Wenigstens ist es nachts hier garantiert ruhig.

Während Tanja die friedliche Stille im Camper genießt, schnappte sich Micha sein Rad und tauchte in das lebhafte Treiben von Nikšić ein. Die Umstellung von der spirituellen Ruhe des Klosters auf die geschäftigen Straßen der Stadt brauchte für Tanja einen Moment. Doch Micha konnte es kaum erwarten, die Stadt zu erkunden.

a tall concrete structure with a city in the background
a large stone blocks in a parking lot

Nikšić, oft als Montenegros „Biermetropole“ bezeichnet, liegt malerisch am Fuße des Trebjesa und nur einen Katzensprung von Podgorica entfernt. Diese Stadt ist viel mehr als nur Industrie – sie ist ein historischer Knotenpunkt, der Geschichten von den Römern, den Türken und der florierenden Herrschaft von König Nikola I. Petrović Njegoš erzählt. Hier trifft man auf eine einzigartige Mischung aus Kultur, Geschichte und industrieller Moderne, die Nikšić weit über Montenegros Grenzen hinaus bekannt macht.

Micha verlor sich schnell auf den lebendigen Straßen von Nikšić, wo die Energie der Stadt allgegenwärtig war. Besonders faszinierte ihn der lokale Markt, das pulsierende Herz der Stadt. Hier verkaufen ältere Damen alles, von frischem Obst bis hin zu handgestrickten Socken. Während er durch die Stände schlenderte, war Micha auf der Suche nach einem Fotodrucker – und wie es das Schicksal so will, fand er einen kleinen PC-Laden, dessen Besitzerin nicht nur freundlich, sondern auch unglaublich hilfsbereit war. Ein Drucker wurde bestellt, und Micha verließ den Laden mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

a city with red roofs and a body of water
a stone building with a steeple and a person standing in front of it
a statue of a man on a horse

Der nächste Tag begann mit einer erneuten Erkundungstour durch Nikšić. Wir steuerten zielstrebig den Markt an, um uns mit lokalen Delikatessen einzudecken. Micha checkte den Status des bestellten Druckers, und wir gönnten uns einen Cappuccino in einem angesagten Café – eine wohlverdiente Pause im städtischen Trubel. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Wäscherei kehrten wir zu unserem Camper zurück.

Doch die zuvor ruhige Atmosphäre des Friedhofs wich einem unerwarteten Trubel. Zahlreiche Beerdigungen sorgten dafür, dass wir unseren friedlichen Platz aufgaben und uns auf die Suche nach einem neuen, ruhigeren Ort machten. 

a street with people walking on it
two cups of coffee with a music symbol on the foam
a bar with people walking around

Und wir wurden fündig: Ein idyllischer Platz an einem nahegelegenen See, mit Blick auf schneebedeckte Gipfel – ein wahrer Traum.

Hier, in dieser friedlichen Ecke Montenegros, fanden wir nicht nur Ruhe, sondern auch neue Freunde für unseren Vierbeiner Money. Vier Hunde am See verwickelten ihn in ein wahres Freudenfest – toben, spielen und das Leben genießen standen auf dem Programm. Für uns fühlte sich jeder Moment hier an wie ein Geschenk.

a group of dogs standing in a field
a group of people sitting in chairs outside of a rv

Wir lernten den Mann kennen, der hier die Straßenhunde versorgt. Er erzählt uns einiges über die Geschichte und den Alltag in dieser Gegend. Wir sitzen gemeinsam vor dem Camper und genießen bei dem Gespräch die wundervolle Aussicht auf den See. Es ist herrlich informativ und gleichzeitig entspannend.

a stone wall with a city in the background
a group of flags on a pole

Nach einem entspannten Tag am See, stand für uns noch ein letzter Ausflug nach Nikšić auf dem Plan. Zuerst fuhren wir in die Stadt, um unseren Camper für das Wochenende vorzubereiten: Tank auffüllen, Wasser auffüllen, Vorräte besorgen – die üblichen Aufgaben eines Vanlifers. Danach wollten wir uns unbedingt noch die Burgruine anschauen, die über der Stadt thront.

Die Ruine, heute als Open-Air-Theater genutzt, bot nicht nur beeindruckende Überreste historischer Architektur, sondern auch einen herrlichen Blick auf die Stadt Nikšić. Es war faszinierend, sich vorzustellen, wie die Mauern dieser Burg einst die Stadt beschützten und wie sie nun als kultureller Treffpunkt dienen.

Schließlich ging es zurück an den See, zum gleichen Stellplatz wie letzte Nacht. Freudig wurden wir von den Hunden begrüßt, die Money bereits ins Herz geschlossen hatten. Und so neigte sich ein weiterer Tag in Montenegro dem Ende zu, erfüllt mit neuen Entdeckungen und Momenten, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.

a road next to a body of water

Nikšić – mehr als Industrie:

Nikšić mag auf den ersten Blick eine Industriestadt sein, doch sie bietet weitaus mehr als das. Von ihrem reichen historischen Erbe bis hin zu den lebendigen Straßen des Marktes – diese Stadt ist ein Muss für jeden Montenegro-Reisenden. Und nach einem Tag voller Erkundungen gibt es nichts Besseres, als am See die Ruhe zu genießen und den Tag entspannt ausklingen zu lassen.