Heute haben wir einen weiteren Meilenstein auf unserer Reise erreicht: Montenegro! Die Fahrt aus Kroatien war ein kleines Abenteuer für sich, denn wir überquerten zum ersten Mal eine echte EU-Außengrenze. Es war schon ein anderes Gefühl, die Pässe bereit zu halten und offiziell in ein neues Land einzureisen. Glücklicherweise verlief alles reibungslos. Die Grenzbeamten waren freundlich, wir hatten alle notwendigen Unterlagen parat – auch die des Hundes – und schon bald ging es weiter ins neue Abenteuer.
Unser erster Stopp in Montenegro führte uns nach Igalo, einem kleinen Ort, der uns gleich positiv überraschte. Hier deckten wir uns mit Handykarten ein und waren begeistert: 500 GB für vier Wochen für nur 15 Euro – ein echtes Schnäppchen! Und falls du es noch nicht wusstest, in Montenegro zahlst du ebenfalls mit Euro. Kein lästiges Umrechnen, einfach loslegen.
Weiter ging es entlang der Küste Richtung Herceg Novi, das an der Bucht von Kotor liegt. Die Fahrt dorthin war ein echtes Erlebnis. Die Straßen wanden sich entlang steiler Küstenabschnitte, und die Ausblicke auf die Bucht wurden immer atemberaubender. Schließlich erreichten wir unseren Stellplatz oberhalb der Stadt, und was uns dort erwartete, war einfach nur spektakulär: Ein Panorama, das sich mit jedem Fjord in Skandinavien messen kann. Kein Wunder, dass die Bucht von Kotor oft als „südlichster Fjord Europas“ bezeichnet wird. Die 30 Kilometer lange Bucht zieht sich wie ein riesiger Wasserarm ins Landesinnere und wird von schroffen Felsen und malerischen Städtchen umrahmt. Wenn du jemals in Montenegro unterwegs bist, darf dieser Anblick auf deiner Liste auf keinen Fall fehlen.
Doch der Morgen startete für uns noch aufregender. Während Tanja noch schlief, war Micha bereits auf den Beinen und machte sich auf zu einer kleinen Fototour. Die Morgensonne tauchte die Landschaft in ein warmes Licht, und er fing diese Momente mit seiner Kamera ein. Die Fotos waren spektakulär – und Tanja konnte sie bei einem gemütlichen Kaffee genießen, während Micha stolz von seinen Abenteuern berichtete.
Natürlich konnte Micha es nicht lassen, noch einen Geocache in der Nähe unseres Stellplatzes zu loggen. „Sind ja nur 30 Meter!“, sagte er. Doch diese 30 Meter führten steil bergauf, und was als kleiner Spaziergang begann, endete in einem Kletterabenteuer an einer Steilklippe. Tanja blieb unten und konnte kaum hinsehen, als Micha sich entschied, den Abstieg direkt über die Klippe zu wagen. Die Aufregung war spürbar, und es entstanden ein paar verwackelte Fotos, weil Tanjas Hände vor lauter Nervosität zitterten.
Nach diesem kleinen Adrenalinschub machten wir uns wieder auf den Weg ins Tal, hinunter nach Herceg Novi. Die Stadt selbst war ein faszinierender Mix aus verschiedenen Architekturstilen – eine wilde Mischung, die wir so kaum beschreiben können. Montenegro zeigt hier seine Vielseitigkeit und überrascht immer wieder aufs Neue.
Auf der Küstenstraße entlang der Bucht von Kotor hielten wir schließlich an einem besonders schönen Platz an. Das Wasser glitzerte in der Sonne, so klar und türkisfarben wie in Kroatien. Wir genossen den Ausblick, als Tanja plötzlich etwas auf der Wasseroberfläche bemerkte. Delfine! Es war ein magischer Moment, als diese majestätischen Tiere vor uns auftauchten. Tanja war so aufgeregt, dass sie Micha laut zurief: „Micha, schau, Delfine!“ Leider hatte Micha nur das Handy griffbereit und konnte keine Fotos machen. Aber der Anblick war einfach unvergesslich – die Delfine sprangen immer wieder aus dem Wasser und spielten in den Wellen.
Mit einem Lächeln im Gesicht und dem Gefühl, dass dieser Tag kaum noch besser werden könnte, setzten wir unsere Fahrt fort. Die Küstenstraße führte uns schließlich wieder hinauf in die Berge. Eine Panoramastraße bot uns atemberaubende Ausblicke auf die Landschaft, die uns immer wieder zum Staunen brachten. Die türkisfarbenen Wasserarme der Bucht, die schroffen Berge und die tiefen Schluchten – Montenegro hat wirklich einiges zu bieten.
Unterwegs trafen wir auf eine Gruppe Rennsportbegeisterter, die uns von einem Bergrennen in Pljevlja erzählten, das am nächsten Tag stattfinden sollte. 120 Kilometer entfernt? Kein Problem! Spontan beschlossen wir, uns das Rennen anzusehen. Die Fahrt dorthin war jedoch alles andere als einfach. Immer wieder kletterten wir mit unserem Camper steil bergauf und hinunter, bis wir schließlich inmitten einer verschneiten Winterlandschaft landeten. Schnee, so weit das Auge reicht, und unser treuer Begleiter, der „Dicker“, kämpfte sich tapfer durch die verschneiten Straßen.
Die Fahrt bot uns die Gelegenheit, die atemberaubende Natur Montenegros in vollen Zügen zu genießen. Immer wieder hielten wir an, um Fotos zu machen und die Landschaft auf uns wirken zu lassen. Besonders beeindruckend war ein Besuch auf einem Dorfriedhof, der katholisch-orthodox war. Für Tanja, die in jedem Land gerne einen Friedhof besucht, um einen Einblick in die lokale Kultur zu bekommen, war dies ein besonders interessanter Ort.
Schließlich erreichten wir unseren Stellplatz hoch über der Stadt Pljevlja. Es war bereits dunkel, und wir waren gespannt, was uns am nächsten Morgen erwarten würde. Früh wollten wir aufstehen, um einen guten Platz für das Bergrennen zu ergattern.
Unser Camper hat die Strecke wunderbar bewältigt, trotz der wechselnden Bedingungen. Von warmen 17 Grad hinunter auf eisige 3 Grad und wieder hoch – Montenegro hat uns wettertechnisch alles geboten. Auch unser Hund Money hatte seinen Spaß, tobte im Schnee und genoss die Abwechslung. Jetzt liegt er erschöpft und zufrieden neben uns, während wir den Tag Revue passieren lassen.
Montenegro, du hast uns schon jetzt in deinen Bann gezogen. Was für ein Tag! Was für ein Land! Wir können es kaum erwarten, zu sehen, was uns als nächstes erwartet.
Ein Roadtrip entlang der Bucht von Kotor:
Die Bucht von Kotor ist ohne Zweifel ein Höhepunkt jeder Montenegro-Reise. Ob atemberaubende Natur, spannende Begegnungen oder magische Momente wie die Sichtung von Delfinen – diese Region bietet alles, was das Vanlife-Herz begehrt. Ein absolutes Muss für jeden, der Montenegro entdeckt!