Freiheit im Vanlife? Grenzen, die uns aufhalten – und Gedanken, die bleiben
Hier stehen wir, mitten in Georgien, umgeben von beeindruckenden Landschaften, voller Freiheit und gleichzeitig… voller Grenzen. Wir haben uns für das Vanlife entschieden, weil wir die Freiheit lieben. Neue Orte, neue Menschen, neue Eindrücke, neue Gedanken. Es ist das Wachstum auf ganzer Linie, das uns antreibt – aber genau hier, in Georgien, wird uns plötzlich bewusst, dass Freiheit manchmal nur so weit reicht, wie die Straßen, die uns offen stehen.
Abchasien und Südossetien – No-Go-Areas ohne sichtbare Grenzen
Auf unserer Reise durch Georgien begegnen wir diesen unsichtbaren Linien, die uns stoppen. Da gibt es Abchasien und Südossetien, zwei Gebiete, die man nicht besuchen darf. Keine sichtbaren Grenzen, keine Zäune, und doch steht da plötzlich ein Polizeihäuschen auf dem Weg. Freundlich, aber bestimmt werden wir darauf hingewiesen: „Hier geht es nicht weiter.“ Die beiden Gebiete haben sich mit russischer Hilfe abgespalten. No-Go-Areas, mitten in einem Land, das sich so frei und offen anfühlt.
Und dann sind da noch andere Grenzen, die uns zum Nachdenken bringen. Wir stehen vor Stepanzminda, die russische Grenze in unmittelbarer Nähe. Russland, ein wunderschönes, vielfältiges Land. Aber da ist dieser Krieg mit der Ukraine. Also auch besser nicht dorthin – wer weiß schon, ob wir wieder herauskommen. Aserbaidschan? Seit Jahren verschlossen. Iran? Zu unsicher. Israel? Krieg. Soviel zum Thema Freiheit…
Eine Reise voller Entdeckungen – und Erkenntnisse, die bleiben
Auf unserer Reise wird uns erst wirklich bewusst, wie viel auf der Welt im Argen liegt. So viel, was man nicht sehen darf, so viele Orte, die man nicht besuchen sollte. Natürlich gibt es noch viele Plätze, die wir erkunden können. Doch dieser bittere Nachgeschmack bleibt. Denn trotz aller Freiheit im Van, trotz aller offenen Straßen und neuen Horizonte erkennen wir, dass die wirklichen Grenzen oft unsichtbar sind. Sie liegen nicht in der Landschaft, sondern in den Köpfen und Herzen der Menschen.
Menschen, die wir treffen – und die Frage nach dem Sinn
Wir haben mit so vielen verschiedenen Menschen auf dieser Reise gesprochen. In Georgien, in anderen Ländern. Und immer wieder kommt dasselbe heraus: Im Grunde wollen alle das Gleiche. Ein ruhiges Leben, ein bisschen Sicherheit, ein kleines Stück Glück. Und die Ängste? Sie sind auch überall die gleichen: Verlust geliebter Menschen, Krankheit, die Ungewissheit, was morgen kommt.
Eigentlich sind wir alle eins – Menschen. Egal, ob in Georgien, Russland, Deutschland oder Iran. Und trotzdem gibt es diese Streitigkeiten, diese Grenzen, diese Gräben, die ein Zusammenkommen verhindern. Wo liegt da der Sinn? Warum schaffen wir es nicht, einfach zusammen zu leben? Warum ist es so schwer, das „Wir“ über das „Ich“ zu stellen?
Was bleibt? Eine Frage nach der Freiheit
Natürlich werden wir weiterreisen, weiter suchen, weiter erkunden. Es gibt noch so viel, das wir sehen und erleben wollen. Doch die Frage bleibt: Was ist Freiheit wirklich, wenn es so viele Orte gibt, an die wir nicht gehen können? Wenn die Welt voll ist von Konflikten, die uns trennen, statt zu verbinden?
Vielleicht liegt die Antwort darin, dass wahre Freiheit nicht nur in der Bewegung liegt, sondern auch in der Erkenntnis, dass wir, trotz all dieser Grenzen, immer noch die Wahl haben, Menschen zu sein – offen, neugierig, bereit zu lernen und zu wachsen. Vielleicht ist das die größte Freiheit: Die Entscheidung, immer wieder das Verbindende zu suchen, auch wenn die Welt es uns schwer macht.
Und was denkst du?
Was bedeutet Freiheit für dich? Hast du auch schon einmal auf deinen Reisen festgestellt, dass die wirklichen Grenzen oft unsichtbar sind? Teile deine Gedanken und Erfahrungen mit uns in den Kommentaren – wir sind gespannt auf deine Sicht der Dinge.