Die Grenze nach Frankreich. Schild mit Micha und Tanja beim Vanlife Alltag im Ausland - Grenzübertritt

Ist der Vanlife Alltag im Ausland anders als in Deutschland?

„So, das war’s dann. Tschüss Alltag, hallo Freiheit!“

Mit diesem Satz begann unser Abenteuer, das nicht nur uns, sondern auch unser Leben gründlich auf den Kopf stellen sollte. Bisher war Reisen für uns: Koffer packen, Koffer ins Auto, Auto zum Flughafen, dann: Touristenmodus an.

Jetzt standen wir vor einem völlig neuen Kapitel – unser erster Grenzübertritt als Vanlifer. Als Lebenskünstler*innen auf Rädern, sozusagen. Keine Hotelrezeption, kein Rückflugticket, keine „Zurück-zur-Normalität“-Garantie.

Stattdessen? Der Vanlife Alltag im Ausland und unendlich viel Freiheit.

Deutschland hinter uns lassen – eine (riesige) Entscheidung

Es ist der 27. Dezember – und irgendwie fühlt sich das alles noch etwas surreal an. Vor uns liegt die Grenze nach Luxemburg, und hinter uns? Da lassen wir Familie, Freund*innen, ein warmes Zuhause und vor allem eine Alltagsroutine, die bisher so… na ja, normal war. Jetzt wird dieses „Reisen“ zu etwas anderem, nämlich zu unserem täglichen Leben. Der Van als rollendes Zuhause, die Straße als neuer Teppich unterm Esstisch und die Landschaft als ständig wechselnder Bildschirmhintergrund. Klingt romantisch? Naja, vielleicht. Ein bisschen. Die Schmetterlinge im Bauch sind auf jeden Fall da, aber irgendwo schwebt auch diese Frage herum: „Was, wenn das jetzt alles ein riesiger Fehler ist?“

Ortschild "Alf" im Kreis Cochem-Zell / Moseltal. Tanja steht daneben und winkt.
Ortschild "Alf" im Kreis Cochem-Zell / Moseltal. Micha steht daneben und winkt.
Ortschild von Kraichtal-Gochsheim mit dem Wohnmobil
Die Grenze zwischen Deutschland und Schweiz. Das Grenzschild.
Straßenschild in Remich Luxemburg
Straßenschild in Frankreich. Unser Vanlife Alltag im Ausland

Raus aus der Komfortzone, rein ins Vanlife

Und dann kommt er – der Punkt ohne Rückkehr. Die Grenze. Kein riesiger Akt, einfach nur eine kurze Fahrt über eine unsichtbare Linie, aber doch irgendwie ein inneres Beben. Wir fahren rüber, Luxemburg hat uns. Und obwohl wir vorher schon oft im Ausland waren, war das jetzt anders. Sonst fuhren wir nach Hause, zurück zu unseren Jobs, dem Alltag, den Verpflichtungen. Jetzt aber wird das hier unsere neue Realität. Und wir stehen da, mit nichts als unserem Van und einer gigantischen Portion Freiheit vor uns. Irgendwie seltsam, irgendwie beängstigend – aber gleichzeitig auch total elektrisierend.

Der erste Tag im Ausland als Vanlifer

Kaum in Remich angekommen, wird klar: Die Stadt will gefeiert werden. Was wäre ein besserer Auftakt als ein schickes Essen? Wir parken den Van und erkunden Remich, um gleich das erste Restaurant anzusteuern, das uns anlächelt. „Luxemburger Küche – mal sehen, was die so kann!“ Nach einer Portion deftiger Fleischgerichte, dem obligatorischen Judd mat Gaardebounen (ja, das ist geräucherter Schweinehals mit Saubohnen, aber das klingt nicht annähernd so schick), rollen wir in den Van zurück – unsere Bäuche voll und die Köpfe voller Gedanken. Die Nacht bricht an, und es ist Zeit, den ersten Tag unseres Vanlife Alltags im Ausland gebührend ausklingen zu lassen.

Zwei Gläser mit Rotwein in Luxemburg genossen

Wie sich Vanlife Alltag im Ausland anfühlt

Was uns im Bett durch den Kopf geht? Wird der Alltag so romantisch bleiben? Eher nicht. Unser Mini-Wellnessbereich mit eigener Dusche, die Kochnische und das gemütliche Bett – alles, was wir brauchen, ist da. Doch Luxus wird neu definiert: der Platz ist kompakt, und unsere Definition von „zu Hause“ ist nun dort, wo wir parken. Auch die Gedanken an das Vermissen der Lieben und die Frage, wie wir den Abstand zur Familie bewältigen, schwirren herum. Das Gute ist, dass Money, unser kleiner Hund, diesen ersten Auslandsaufenthalt scheinbar ziemlich gut verkraftet. Nach einer Runde durch Remich streckt er sich zufrieden neben uns aus, als wäre diese neue Freiheit auch für ihn das Größte. Und vielleicht ist sie das ja auch. Wer braucht schon eine große Hundewiese, wenn es das Abenteuer auf vier Rädern gibt?

Der Alltag im Van und die kleine, große Freiheit

Man hört’s ja oft: Freiheit. Dieses Wort, das alles irgendwie glamourös, mutig und heroisch klingen lässt. Aber im Van? Da bekommt Freiheit eine neue Bedeutung. Unser Leben in diesen paar Quadratmetern lässt uns auf den ersten Metern schon merken, was es heißt, ohne Sicherheitsnetz unterwegs zu sein. Dinge wie der Wegfall eines festen Ortes zum Zurückkehren erscheinen plötzlich… wertvoller. Doch genau das ist das Abenteuer – das ständige Einlassen auf das Unbekannte, die Herausforderung, das Leben mit all seinen kleinen Verrücktheiten zu erleben.

Was uns (wirklich) erwartet?

Hier fängt es an, spannend zu werden. Wir haben einen Rucksack voller Hoffnungen, Wünsche und auch ein bisschen Skepsis im Gepäck. Als Vanlifer stehen uns viele Türen offen, und gleichzeitig müssen wir lernen, ganz ohne diese Türen zu leben. Denn der Van hat sie alle schon eingebaut! Wer uns auf der Straße begegnet, sieht uns mit dem Van als Haus und Money als treuen Begleiter – doch nur wir wissen, wie viel Mut und Unsicherheit hinter diesem Schritt steckt.

3 Dinge, die den Vanlife Alltag im Ausland so einzigartig machen:

  1. Das Unbekannte als neues Zuhause
    Jeden Tag gibt es was anderes zu sehen, andere Straßen zu fahren und neue Stellplätze zu entdecken. Freiheit bedeutet aber auch: kein Backup, keine Routine – und das müssen wir erstmal verkraften.

  2. Die Grenzenlosigkeit, die wir mit uns tragen
    Einfach losfahren und das Abenteuer suchen – ja, aber auch mit der Realität leben, dass das Vanlife alles außer einfach ist. Es bedeutet, die eigenen Grenzen zu entdecken und jeden Tag eine neue Seite des Lebens kennenzulernen.

  3. Die Nähe zur Natur
    Statt im abgedichteten Büro verbringen wir jetzt den Tag zwischen Wiesen, Wäldern und manchmal auch Kühen, die neugierig unseren Stellplatz belagern. Ein Leben ohne Filter, voll im Hier und Jetzt.

Zwischen Euphorie und Sehnsucht – Der Spagat als Vanlifer

Dieser Vanlife Alltag im Ausland klingt erstmal spannend, und das ist er auch. Aber manchmal trifft uns dann doch ein bisschen Wehmut. Familie, Freunde, die alte, bequeme Couch… all das ist jetzt weit weg. Und obwohl wir gerade mitten im Abenteuer stecken, meldet sich ab und zu die kleine Stimme, die uns fragt: „Bist du sicher, dass das hier der richtige Weg ist?“ Natürlich, flüstern wir zurück, meistens zumindest. Doch manchmal gibt es auch Zweifel, und die gehören dazu. Denn wenn man seinen eigenen Weg geht, ist alles, nur eben nicht immer einfach.

Straße in Luxemburg nach Remich
Ein Greifvogel beim Flug vor blauem Himmel. Vanlife bedeutet auch Freiheit.
Zwei Cappo und Croissants vor der Kulisse in Triest.

Ein unperfektes Leben, das so viel mehr gibt

Am Ende des ersten Tages merken wir, dass der Vanlife Alltag im Ausland vielleicht nicht den Komfort bringt, den wir gewohnt sind, aber dafür eine Unmittelbarkeit, die uns unglaublich lebendig fühlen lässt. Es gibt keine Garantie, dass jeder Tag fantastisch sein wird – aber diese Freiheit, einfach loszufahren, ohne ein „Muss“ im Hinterkopf, das ist der wahre Luxus. Und Luxemburg? Es mag klein sein, aber für uns war es der große Anfang in ein Leben voller neuer Abenteuer.

Wie sieht für dich Freiheit aus?

Teile deine Gedanken in den Kommentaren! Und wenn du mehr über unser Vanlife Abenteuer im Ausland erfahren willst, dann folge uns – es warten noch unzählige Geschichten auf dich!

Wie die Reise weitergeht – hier lang…